Das Kommando „Auf“ ist das erste richtige Kommando, das der Vogel lernen sollte. Denn wenn Wellis auf die Hand kommen, ist das nicht nur schön, sondern auch sehr nützlich, beispielsweise, wenn der Welli ind die Transportbox soll, endlich in den Käfig oder, oder… Im schlimmsten Fall- wenn er entfliegt kann er dann viel leichter gerettet werden. Dieses Kommando sollte deshalb immer gut sitzen und an jedem Ort abrufbar sein.
Damit es nachhaltig gelernt ist und funktioniert teilt man den Lernprozess wieder in Schritte. 😉 Jeder gelernte Schritt wir mit einem Jackpot belohnt. Vorraussetzungen für dieses Kommando ist das Beherrschen Targetstickübung.
Zu allererst muss der Welli lernen, dass er vor er Hand keine Angst haben muss. Denn auch wenn man die Belohnung aus der Hand gibt, ist die ungewohnte Annäherung manchmal beängstigend. Deshalb gehen wir in kleinen Schritten voran. So wie immer. 😉 Zur Hilfe nimmt man den Targetstick. Zuerst lässt man den Schüler ein paar mal in den Stick beißen und belohnt ihn, dazu nimmt man am besten T-stick, Clicker und Belohnung in eine Hand, denn die andere braucht man ja. Dann hält man die zweite- freie Hand unter dem Stick in einem kleinen Abstand zum Vogel, lässt ihn wieder reinzwicken und belohnt mit einem Jackpot. Geht aber nur so weit an den Vogel hin, wie er es zulässt und keine Abwehr, oder gar Panik zeigt.
Den Abstand zwischen Hand und Vogel wird dann jedes Mal verkürzt, bis der Vogel Abwehr zeigt, dann geht man wieder ein Stück zurück und übt diesen Abstand ein paar mal, bis man wieder näher kommen kann. Das geht so lange bis man sich problemlos dem Welli mit der Hand bis auf einige Zentimeter nähren kann.
Tipp: Keine hektischen Bewegungen und seit nicht zu nervös, dass macht den Welli auch nervös und dann wird das nichts.
Wenn man sich nähern kann ist der nächste Schritt, dass sich der Welli mit seinem Oberkörper über den ausgestreckten Finger streckt. Daz nimmt man den TS (Targetstick) und „zieht“ ihn über den Finger. Erst ein paar Zentimeter, dann immer weiter. Das ist Milimeterarbeit. 😉 Belohnt ihn nach jedem Strecken über die Hand. Das erfordert für euren kleinen Freund schließlich viel Mut und sollte dementsprechend belohnt werden.
Irgendwann, vielleicht ganz automatisch beim Strecken wird der Vogel einen Fuß auf den Finger setzen, dann sollte ein grooooßer Jackpot gegeben werden! Wenn er nicht automatisch einen Fuß zu Hilfe nehmt, zieht mit dem TS enfach so weit, dass es nicht anders geht, als einen Fuß zu Hilfe zu nehmen. Das wird schon!
Wenn er den Fuß schon regelmäßig auf die Hand setzt, sollte geübt werden, dass er das Gewicht verlagert, erst halb auf einem Fuß, halb auf dem andern, dann irgendwann ganz auf den einen Fuß auf dem Finger. Dar andere Füßchen dient dann hauptsächlich als Absicherung am sicheren Ast. Um das zu erreichen, muss der Welli sich einfach nur nach vorne strecken und dass erreicht man, wenn der Vogel sich ein Stück nach dem Stick strecken muss.
Um dann ganz auf der Hand zu sitzen, braucht man aber natürlich beide Füße und der andere soll ja auch noch nachkommen. Der Schritt ist eigentlich ganz leicht, da er ja schon mit dem gesamten Gewicht auf der hand sitzt und den anderen Fuß eigentlich nur locker um den Ast geschlossen hat. Also nimmt man wieder den TS zu Hilfe und „zieht“ den Welli weiter nach vorne. Er wird automatisch den Ast loslassen und auf deinen Finger setzen. 🙂 Und das gibt dann wieder einen Jackpot.
Man sollte vor dem nächsten Schritt das Aufsteigen trotzdem noch gut üben, bis es flüssig klappt. 😉 Man schleicht einfach die Belohnungen für die Zwischenschritte langsam aus und belohnt nur noch das eigentliche Aufsteigen auf die Hand. Man führt den Vogel aber trotzdem noch ein bisschen mit dem Targetstick.
Ds Ganze soll dann natürlich auch auf Befehl klappen, also führen wir ein akkustisches Kommando ein. Entweder ihr nehmt „AUF“ oder denkt euch was anderes aus, das ihr dann verwendet. Entscheidet euch dann aber nicht mehr um, sonst kommt der Vogel durcheinander.
Dazu sagt man einfach das Kommando, während der Vogel dem Stick auf die Hand folgt. Einmal laut und deutlich, bevor/während der der Welli auf die Hand steigt. Das Kommando wird er recht schnell mit dem Trick verbinden.
Das führt uns dann gleich zum nächsten Schritt:
- Targetstick ausschleichen
Versucht den Targetstick nicht mehr so extrem einzusetzen, geht mit ihm weiter von der Hand weg, und nehmt als Unerstützung mehr das Kommando, als den Stick. Führt die „Ziehbewegung“ in einem immer größeren Radius aus, bis ihr den Stick einfach weglassen könnt. 😉
Den Clicker schleicht man erst aus, wenn man den Finger hinhalten kann, „Auf“ sagt und der Welli brav auf die Hand kommt. Nicht früher. Und belohnt werden sollte der Vogel sowieso immerwieder mal, sont verliert er irgendwann die Lust.
Um den Clicker auszuschleichen clickt ihr einfach nicht mehr jedes Mal, sondern lasst den „Klick“ immerwieder mal weg. Achtet darauf, dass ihr das unregelmäßig tut und kein System dahinter steckt, wie z.B. nur jedes zweite Mal. Sonst erkennt der Vogel das System und macht auch nur jees zweite Mal mit. Und das wollen wir schließlich nicht. 😉
Lastt das Clicken also einige Male weg, dann immer öfter, bis ihr nur noch, ca. jedes zehnte Mal clicken müsst und der Welli trotzdem noch das Kommando gut befolgt. Irgendwann lasst ihr den Clicker dann einfach ganz weg. Belohnt aber trotzdem immerwieder mal und lobt ihn dafür. „Gut gemacht“, „Sehr gut“.
Die Transpherübungen sind ähnlich wie bei der TS-Übung. Man trainiert das Kommano an einem anderen Ort. Man nimmt dafür auch wieder den Clicker und trainiert von anfang an. Möglicherweise wird es nicht gleich funktioniern, dann wiederholt ihr einfach jeden Schritt , bis er versteht, dass es immernoch das gleiche Kommando ist, wie an dem normalen Trainingsplatz. Er wird sich dann schnell wieder an den Ablauf des Kommandos erinnern.
Übt an den verschiedensten Orten, von weiter oben, weiter unten. Ein anderer Raum und so weiter… Bis es an allen Orten flüssig klappt.
So, das klingt jetzt vermutlich sehr kompliziert, aber glaubt mir, so schwer ist es nicht. Übt Schritt für Schritt und nicht alle auf einmal. Es kann einige Wochen daueren bis das Kommando wirklich sitzt, manchmal geht es auch schneller aber lasst euch nicht entmutigen.